Von inneren und äußeren Flammen

Ausstellung vom 8. bis 23. Februar 2025

Annette Schnitzler – Ditte Schröder – Peter Engländer

„Wir brennen dafür“ ist der Titel einer gemeinsamen Ausstellung der Künstlerinnen Annette Schnitzler und Ditte Schröder, die sie zusammen mit dem Maler Peter Engländer kuratiert haben. Vom 8. bis zum 23. Februar präsentieren die beiden Keramikerinnen ihre künstlerischen Leidenschaften einem breiten Publikum. Gezeigt werden faszinierende Skulpturen, außergewöhnliche Schalen und einzigartige Vasen – hergestellt in ganz unterschiedlichen Brennverfahren. Peter Engländer gestaltet mit seinen Gemälden den perfekten Rahmen für die plastischen Werke.

Feuer übt seit jeher eine enorme Faszination auf die Menschheit aus. Für die einen ist es beinahe meditativ den zügelnden Flammen zuzusehen, für die anderen ist es vor allem seine elementare Kraft, die sie begeistert. Einst war es, so zumindest heißt es in der griechischen Sage, der Titan Prometheus, der das Feuer den Göttern stahl und es den Menschen brachte.

Auch in unserem Sprachgebrauch hat es einen festen Platz. Wer etwas besonders liebt, ist dafür Feuer und Flamme oder brennt dafür – wie Annette Schnitzler und Ditte Schröder für ihre Kunst. Gemeinsam mit dem Maler Peter Engländer haben die beiden Keramikerinnen eine Ausstellung kuratiert, in der sie den Besucherinnen und Besuchern einen Einblick bieten, in das, was ihr inneres Feuer entfachen und lodern lässt.

Der gemeinsam gewählte Titel „Wir brennen dafür“ umfasst mehr als nur die eine Sinnebene. Einerseits steht er eben für die Emotion, mit der die drei ihrer Leidenschaft für Kunst nachgehen. Gleichtzeitg ist er aber natürlich auch eine Anspielung auf den Vorgang, der aus formbaren Ton ein fertiges Kunstwerk macht.
Tatsächlich gibt es darüber hinaus sogar noch eine dritte Ebene. Eine ganz Reihe der keramischen Exponate sind im Raku-Verfahren veredelt worden, eine aus Japan stammende Technik, bei der ein Kunstwerk noch heiß aus dem Ofen genommen und dann luftdicht mit organischem Brennmaterial eingeschlossen wird. Durch den schnellen Temperaturwechsel entstehen bei dieser Methode feine Risse in der Glasur, sogenannte Krakelen. Diese sind immer zufällig und verleihen jedem Kunstwerk einen ganz eigenen, einmaligen Charakter.
Obwohl alle drei, Annette Schnitzler, Ditte Schröder und Peter Engländer, sich für ganz unterschiedliche Themen begeistern und diese individuell in ihren Werken umsetzen, brennt doch in allen der Wunsch, sich kreativ mit der Wirklichkeit auseinanderzusetzen. Das merken die Besucherinnen und Besucher beim Gang durch die Ausstellung sofort. Bilder und Keramiken sind nicht gemeinsam konzipiert worden und dennoch fügen sie sich zu einem harmonischen Ganzen, weil es immer wieder Gemeinsamkeiten gibt, bei den Motiven oder der Farbgestaltung.
Und so spannende wie die Werke sind auch die Persönlichkeiten dahinter.
Annette Schnitzler wiederum ist Jahrgang 1963 und in Neuss geboren. Die gelernte Einzelhandelskauffrau arbeitet fast 30 Jahre in der Parfümerie Schnitzler, die ihren Eltern gehörte. Das Geschäft zog, Dank seines außergewöhnlichen Rufes, Kunden aus aller Welt an. Eine Inspiration für die Künstlerin, die sich schon damals in ihrer Freizeit für die Arbeit mit Ton begeisterte. Inzwischen fühlt sich Annette Schnitzler endlich reif genug, um mit ihrer Kunst nach draußen zu gehen. Für sie ist Phantasie besonders wichtig bei der Umsetzung Ihrer Werke. Ihre Skulpturen und Collagen zeugen von einem wachen Auge, ihren geschickten Händen. Annette ist Autodidaktin, bei ihr entsteht die Kunst aus dem Bauch.
Ditte Schröder kommt aus Kopenhagen, hat in Boston studiert, in Dänemark ihren Master erworben und dann in Köln gelebt. Schon zu Schulzeiten arbeitete sie mit Ton und sammelte erste Erfahrungen mit verschiedenen Brenntechniken. Ihre besondere Leidenschaft gehört der Natur und insbesondere dem Meer. Sie experiementiert gern mit immer neuen Techniken, um ihre Werke zu etwas ganz Besonderem zu machen. Muscheln, Wasser und Natur finden sich in fast all ihren Werken wieder, manchmal als klares Motiv und manchmal angedeutet durch Form und Farbe.
Peter Engländer ist bereits über 80 Jahre alt und seine Lebensgeschichte ist geprägt von Veränderungen. Geboren wurde er in Breslau, doch die Nazis zwangen seine Familie zur Flucht nach Schanghai. Nach dem Krieg lebte Engländer erst in Wien und zog dann für sein Architekturstudium nach Köln, wo er bis heute lebt. Seine oft farbenfrohen und fast immer
realistischen Bilder geben der Ausstellung ihren Rahmen und setzen einen visuellen Kontrapukt zu den dreidimensionalen Keramiken.

Herzliche Einladung zur Vernissage am Sonntag, 9. Februar 2025 ab 13:00 Uhr.